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Multimorbidität als Risikofaktor für Demenz

Die Prävalenz von Multimorbidität und von Demenz nimmt mit zunehmender Alterung der Bevölkerung zu. Kurze Kohortenstudien und verschiedene Querschnittsstudien haben Hinweise ergeben, dass Multimorbidität das Auftreten von Demenz begünstigt, wobei das Alter, ab dem jemand an mehreren chronischen Erkr...

Descripción completa

Detalles Bibliográficos
Autor principal: Galeazzi, Renato L.
Formato: Online Artículo Texto
Lenguaje:English
Publicado: Springer Medizin 2022
Materias:
Acceso en línea:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10206534/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/37251425
http://dx.doi.org/10.1007/BF03653033
Descripción
Sumario:Die Prävalenz von Multimorbidität und von Demenz nimmt mit zunehmender Alterung der Bevölkerung zu. Kurze Kohortenstudien und verschiedene Querschnittsstudien haben Hinweise ergeben, dass Multimorbidität das Auftreten von Demenz begünstigt, wobei das Alter, ab dem jemand an mehreren chronischen Erkrankungen litt, ein wichtiger Faktor sein könnte. Zwischen 1985 und 1988 wurden Angestellte der britischen Verwaltung in die „Whitehall II”-Kohortenstudie aufgenommen, seither alle 4–5 Jahre untersucht und die Ergebnisse mit ihren Daten aus dem Nationalen Gesundheitsdienst verknüpft. Multimorbidität wurde in der hier vorgestellten Studie definiert als das Vorliegen von mindestens zwei chronischen Krankheiten aus einer vordefinierten Liste von 13 Erkrankungen (wie Hypertonie, Schlaganfall, Diabetes, Krebs, COPD, Depression oder andere psychische Erkrankungen). Der primäre Endpunkt war die Diagnose einer Demenz; der sekundäre Endpunkt entsprach den Todesfällen. Die Prävalenz der Multimorbidität stieg wie erwartet mit dem Alter an: Mit 55 Jahren hatten 93,4% höchstens eine chronische Krankheit, mit 70 Jahren noch 68,3%. Die Hazard Ratio (HR) der ganzen untersuchten Gruppe, an einer Demenz zu erkranken, betrug mit zwei chronischen Erkrankungen 1,6 und mit drei und mehr chronischen Krankheiten 3,29. Für jene, die schon mit 55 Jahren an zwei chronischen Krankheiten litten, wurde aber für die HR ein Wert von 2,14 errechnet, mit drei und mehr chronischen Krankheiten ein Wert von 4,96. Auch bei den Verstorbenen war die Prävalenz der Multimorbidität viel höher als bei den Überlebenden, ausser für Arthrose/rheumatoide Arthritis, die keinen Einfluss auf die Todesrate hatten. Wenn die chronischen Krankheiten paarweise verglichen wurden, war das Demenzrisiko für die Kombination von Morbus Parkinson mit einer anderen chronischen Krankheit am höchsten (insbesondere bei M. Parkinson und Depression: HR 10,3). Andere Paare chronischer Krankheiten, die stark mit dem Risiko einer späteren Demenz verbunden waren, waren Hirnschlag und Depression (HR 8,60), Hirnschlag und Herzinsuffizienz (HR 6,33), sowie psychische Störungen zusammen mit chronischen Nierenerkrankungen (HR 7,40), Herzinsuffizienz (HR 7,11) oder Hirnschlag (HR 6,55).