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Thromboembolien und Blutungen nach COVID
Es ist bekannt, dass COVID-19 das Risiko für venöse Thromboembolien erhöht. Bisher gab es weniger Evidenz dazu, wie lange dieses Risiko erhöht ist, ob es sich während der Pandemiewellen verändert hat und ob auch das Blutungsrisiko nach der Erkrankung steigt. In einer schwedischen Registerstudie wurd...
Autor principal: | |
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Formato: | Online Artículo Texto |
Lenguaje: | English |
Publicado: |
Springer Medizin
2022
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Materias: | |
Acceso en línea: | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10206552/ http://dx.doi.org/10.1007/BF03653030 |
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author | Gnädinger, Markus |
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description | Es ist bekannt, dass COVID-19 das Risiko für venöse Thromboembolien erhöht. Bisher gab es weniger Evidenz dazu, wie lange dieses Risiko erhöht ist, ob es sich während der Pandemiewellen verändert hat und ob auch das Blutungsrisiko nach der Erkrankung steigt. In einer schwedischen Registerstudie wurde dazu einerseits eine FallKontroll-Analyse und andererseits eine Selbstkontroll-Analyse durchgeführt. Den 1.057.174 Personen mit nachgewiesener COVID-19-Infektion wurden 4.076.342 nach Alter, Geschlecht und Wohnbezirk ausgesuchte Kontrollen gegenübergestellt. Das hauptsächlich interessierende Zeitfenster waren die ersten 30 Tage nach dem Zeitpunkt der Diagnosestellung. Die Daten wurden bezüglich folgender möglicher Störfaktoren bereinigt: Komorbiditäten, Krebs, Operationen, Antikoagulation, vorausgehende thromboembolische Ereignisse oder Blutungen. Eine statistisch signifikante Erhöhung des Inzidenzratenverhältnisses (incidence rate ratio, IRR) wurde für tiefe Venenthrombosen während 70 Tagen nach COVID-19 gefunden, für eine Lungenembolie während 110 Tagen und für Blutungen während 60 Tagen. Das Inzidenzratenverhältnis in den ersten 30 Tagen betrug 5,9 für tiefe Venenthrombosen, 31,6 für Lungenembolien und 2,5 für Blutungen. Speziell in den ersten zwei Wochen waren die Ereignisraten erhöht. Die Resultate der FallKontroll- und der Selbstkontroll-Studien waren vergleichbar. Die höchsten Ereignisraten wurden während der ersten Krankheitswelle und bei kritisch kranken Personen verzeichnet. Das absolute Risiko während der ersten Welle betrug 0,04% für tiefe Venenthrombosen (401 Ereignisse), 0,17% für Lungenembolien (1761 Ereignisse) und 0,10% für Blutungen (1002 Ereignisse). Der Einschluss der Kovariablen in die Analyse veränderte die Resultate nicht; allerdings war die Antikoagulation mit einer erhöhten Blutungsrate vergesellschaftet. Die Studie kommt zum Schluss, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 das Risiko für tiefe Venenthrombosen, Lungenembolien und Blutungen substanziell erhöht. Diese Resultate könnten die Empfehlungen für die Thromboembolie-Prophylaxe bei COVID-19 beeinflussen. |
format | Online Article Text |
id | pubmed-10206552 |
institution | National Center for Biotechnology Information |
language | English |
publishDate | 2022 |
publisher | Springer Medizin |
record_format | MEDLINE/PubMed |
spelling | pubmed-102065522023-05-25 Thromboembolien und Blutungen nach COVID Gnädinger, Markus ZFA (Stuttgart) Infomed-Screen Es ist bekannt, dass COVID-19 das Risiko für venöse Thromboembolien erhöht. Bisher gab es weniger Evidenz dazu, wie lange dieses Risiko erhöht ist, ob es sich während der Pandemiewellen verändert hat und ob auch das Blutungsrisiko nach der Erkrankung steigt. In einer schwedischen Registerstudie wurde dazu einerseits eine FallKontroll-Analyse und andererseits eine Selbstkontroll-Analyse durchgeführt. Den 1.057.174 Personen mit nachgewiesener COVID-19-Infektion wurden 4.076.342 nach Alter, Geschlecht und Wohnbezirk ausgesuchte Kontrollen gegenübergestellt. Das hauptsächlich interessierende Zeitfenster waren die ersten 30 Tage nach dem Zeitpunkt der Diagnosestellung. Die Daten wurden bezüglich folgender möglicher Störfaktoren bereinigt: Komorbiditäten, Krebs, Operationen, Antikoagulation, vorausgehende thromboembolische Ereignisse oder Blutungen. Eine statistisch signifikante Erhöhung des Inzidenzratenverhältnisses (incidence rate ratio, IRR) wurde für tiefe Venenthrombosen während 70 Tagen nach COVID-19 gefunden, für eine Lungenembolie während 110 Tagen und für Blutungen während 60 Tagen. Das Inzidenzratenverhältnis in den ersten 30 Tagen betrug 5,9 für tiefe Venenthrombosen, 31,6 für Lungenembolien und 2,5 für Blutungen. Speziell in den ersten zwei Wochen waren die Ereignisraten erhöht. Die Resultate der FallKontroll- und der Selbstkontroll-Studien waren vergleichbar. Die höchsten Ereignisraten wurden während der ersten Krankheitswelle und bei kritisch kranken Personen verzeichnet. Das absolute Risiko während der ersten Welle betrug 0,04% für tiefe Venenthrombosen (401 Ereignisse), 0,17% für Lungenembolien (1761 Ereignisse) und 0,10% für Blutungen (1002 Ereignisse). Der Einschluss der Kovariablen in die Analyse veränderte die Resultate nicht; allerdings war die Antikoagulation mit einer erhöhten Blutungsrate vergesellschaftet. Die Studie kommt zum Schluss, dass eine Infektion mit SARS-CoV-2 das Risiko für tiefe Venenthrombosen, Lungenembolien und Blutungen substanziell erhöht. Diese Resultate könnten die Empfehlungen für die Thromboembolie-Prophylaxe bei COVID-19 beeinflussen. Springer Medizin 2022-12-01 2022 /pmc/articles/PMC10206552/ http://dx.doi.org/10.1007/BF03653030 Text en © Deutscher Ärzteverlag 2022 This article is made available via the PMC Open Access Subset for unrestricted research re-use and secondary analysis in any form or by any means with acknowledgement of the original source. These permissions are granted for the duration of the World Health Organization (WHO) declaration of COVID-19 as a global pandemic. |
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