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Soll man Fieber behandeln?
Fieber belastet den Stoffwechsel und erhöht den Sauerstoffbedarf, aber es induziert auch zelluläre und immunologische Mechanismen zum Schutz gegen Mikroorganismen. In Studien wurde eine positive Korrelation zwischen febrilen Temperaturen während einer Bakteriämie und dem Überleben festgestellt. Für...
Autor principal: | |
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Formato: | Online Artículo Texto |
Lenguaje: | English |
Publicado: |
Springer Medizin
2022
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Materias: | |
Acceso en línea: | https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10206554/ https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/37251426 http://dx.doi.org/10.1007/BF03653036 |
Sumario: | Fieber belastet den Stoffwechsel und erhöht den Sauerstoffbedarf, aber es induziert auch zelluläre und immunologische Mechanismen zum Schutz gegen Mikroorganismen. In Studien wurde eine positive Korrelation zwischen febrilen Temperaturen während einer Bakteriämie und dem Überleben festgestellt. Für Antipyretika wurde beschrieben, dass sie die Dauer bestimmter Erkrankungen verlängern und die Antikörperreaktion hemmen. Ob Fieber ein Epiphänomen und ein Erkrankungsmarker ist oder aber ein beeinflussbares Ziel, das auf wichtige Endpunkte einen Einfluss hat, ist nicht bekannt. Ebenfalls nicht abschliessend geklärt ist die Frage, ob der Nutzen von fiebersenkenden Therapien die Risiken überwiegt. Bisher vorhandene Studien befassten sich mit bestimmten Patientengruppen oder spezifischen Fiebertherapien. Um die Einschränkungen dieser früheren Studien zu überwinden und die statistische Aussagekraft zu erhöhen, wurden in die hier vorgestellte systematische Übersicht 42 randomisierte klinische Studien mit insgesamt 5140 Erwachsenen eingeschlossen. Es sollte geklärt werden, ob es Evidenz für den Nutzen einer Fiebertherapie bei Erwachsenen in Bezug auf Sterblichkeit, unerwünschte Ereignisse und Lebensqualität gibt. 23 Studien untersuchten 11 verschiedene fiebersenkende Medikamente, 11 Studien untersuchten physikalische Kühlung, in 8 Studien wurde eine Kombination aus fiebersenkenden Medikamenten und physikalischer Kühlung verwendet. Von den Studienteilnehmenden waren 3007 kritisch krank, 1892 nicht kritisch krank, 3277 hatten infektiöses Fieber und 1139 nicht-infektiöses Fieber. Alle Studien wiesen ein hohes Risiko von Verzerrungen auf. Die Auswertung der Daten ergab, dass die Hypothese, dass eine Fiebertherapie das Sterberisiko oder das Risiko für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse senkt, verworfen werden kann (Risk Ratio für Tod: 1,04; Risk Ratio für schwerwiegende Komplikationen: 1,02). Die Annahme, dass eine Fiebertherapie die Lebensqualität beeinflusst oder das Risiko für nicht schwerwiegende unerwünschte Ereignisse senkt, konnte weder bestätigt noch verworfen werden. |
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