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In den frühen 60er Jahren verlor Staphilococcus aueaus seine bis dato vorherrschende Bedeutung als Verursacher von Krankenhausinfektionen. Dafür übernahmen nun gramnegative, aerob wachsende Stäbchenbakterien in einer gegenläufigen epidemiologischen Bewegung die Rolle der Staphylokokken. Mittlerweile...

Descripción completa

Detalles Bibliográficos
Formato: Texto
Lenguaje:English
Publicado: German Medical Science 2007
Materias:
Acceso en línea:https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2831509/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20200689
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collection PubMed
description In den frühen 60er Jahren verlor Staphilococcus aueaus seine bis dato vorherrschende Bedeutung als Verursacher von Krankenhausinfektionen. Dafür übernahmen nun gramnegative, aerob wachsende Stäbchenbakterien in einer gegenläufigen epidemiologischen Bewegung die Rolle der Staphylokokken. Mittlerweile angelangt im Zeitalter multiresistenter, global reisender Keime kann man die aus heutiger Sicht eindimensionale Problematik der 60er Jahre kaum noch nachvollziehen. Was bedeutet diese Feststellung für die Bewertung der Infektionsprävention der letzten 4 Jahrzehnte? Was hat sich geändert im Laufe eines Menschenlebens? Sind wir weiter gekommen? Haben wir heute bessere Lösungen, sind wir sicherer? Oder sammeln wir Puzzlesteine, ohne erkennen zu können, wie das fertige Bild einmal aussehen wird? In einer sich scheinbar immer schneller drehenden Welt haben wir Meinungsführer von damals und heute dazu animiert, sich zu erinnern – und gleichzeitig nach vorne zu sehen. Wir haben dazu aufgerufen, einen Moment innezuhalten, um festzustellen, wo wir heute stehen. Wir haben uns an die gewandt, die die Regeln der letzten Jahrzehnte gemacht haben, wie an die, die heute damit leben. Und wir haben den Autoren kein Schema vorgegeben. Jeder sollte die Freiheit haben, aus seiner Sicht Rückblick und /oder Vorausschau dazustellen. Herausgekommen ist ein lebhaftes und buntes Kaleidoskop von Themata und Meinungen von insgesamt 27 Autoren, die ein wissenschaftliches und persönliches Resümee ziehen in Bezug auf die Entwicklung der Infektionsprophylaxe in den letzten Jahrzehnten. Womit bereits der erste Beweis erbracht wurde, wie sehr sich das Fachgebiet verändert hat: Wäre dieselbe Frage von 40 Jahren gestellt worden, das Echo wäre ein signifikant anderes gewesen. Heute ist die Spannbreite kaum mehr einzuengen und reicht von der Ausbildung der Hygienefachkraft, über Schadensersatzforderungen nach Verhaltensfehlern oder der Kunst, Gewohnheiten zu verändern, bis zur weltweiten Harmonisierung von Ansichten Verhalten. Es scheint als würde es immer wichtiger werden, voneinander zu lernen als lokal und traditionell Recht zu haben. Letzteres macht die größten Hoffnungen. Die zunehmende „Globalisierung“ hat ja nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen. Auch Mediziner sind längst mit deren Auswirkungen beschäftigt: Der Ausbruch von Seuchen in Afrika gefährdet die Menschen in Europa, USA oder Kanada ebenso wie das Auftreten von SARS in Asien. Globalisierung wird aber nur dann zum Schreckgespenst, wenn man das Phänomen als solches nicht wahrhaben will. Keime kennen keine Grenzen, unterschiedliches Verhalten kann Entwicklungen fördern oder bremsen, grundsätzlich verhindern kann ein Land/eine „Schule“ alleine heute nichts mehr. Infektionsprävention ist unser gemeinsames Problem, nur gemeinsame Strategien werden zu überzeugenden Lösungen führen. Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, in dieser Publikation die Meinungen von Experten aus Europa, USA und Kanada nebeneinander zu stellen. Und damit vielleicht ein wenig dazu beizutragen, dass nicht nur die uns bedrohenden Gefahren immer größer werden, sondern auch die Gemeinsamkeiten und damit unsere Chancen, ihrer Herr zu werden. Ein herzlicher Dank an alle, die sofort und ohne Zögern bereit waren, mitzumachen.
format Text
id pubmed-2831509
institution National Center for Biotechnology Information
language English
publishDate 2007
publisher German Medical Science
record_format MEDLINE/PubMed
spelling pubmed-28315092010-03-03 Description of project GMS Krankenhhyg Interdiszip Article In den frühen 60er Jahren verlor Staphilococcus aueaus seine bis dato vorherrschende Bedeutung als Verursacher von Krankenhausinfektionen. Dafür übernahmen nun gramnegative, aerob wachsende Stäbchenbakterien in einer gegenläufigen epidemiologischen Bewegung die Rolle der Staphylokokken. Mittlerweile angelangt im Zeitalter multiresistenter, global reisender Keime kann man die aus heutiger Sicht eindimensionale Problematik der 60er Jahre kaum noch nachvollziehen. Was bedeutet diese Feststellung für die Bewertung der Infektionsprävention der letzten 4 Jahrzehnte? Was hat sich geändert im Laufe eines Menschenlebens? Sind wir weiter gekommen? Haben wir heute bessere Lösungen, sind wir sicherer? Oder sammeln wir Puzzlesteine, ohne erkennen zu können, wie das fertige Bild einmal aussehen wird? In einer sich scheinbar immer schneller drehenden Welt haben wir Meinungsführer von damals und heute dazu animiert, sich zu erinnern – und gleichzeitig nach vorne zu sehen. Wir haben dazu aufgerufen, einen Moment innezuhalten, um festzustellen, wo wir heute stehen. Wir haben uns an die gewandt, die die Regeln der letzten Jahrzehnte gemacht haben, wie an die, die heute damit leben. Und wir haben den Autoren kein Schema vorgegeben. Jeder sollte die Freiheit haben, aus seiner Sicht Rückblick und /oder Vorausschau dazustellen. Herausgekommen ist ein lebhaftes und buntes Kaleidoskop von Themata und Meinungen von insgesamt 27 Autoren, die ein wissenschaftliches und persönliches Resümee ziehen in Bezug auf die Entwicklung der Infektionsprophylaxe in den letzten Jahrzehnten. Womit bereits der erste Beweis erbracht wurde, wie sehr sich das Fachgebiet verändert hat: Wäre dieselbe Frage von 40 Jahren gestellt worden, das Echo wäre ein signifikant anderes gewesen. Heute ist die Spannbreite kaum mehr einzuengen und reicht von der Ausbildung der Hygienefachkraft, über Schadensersatzforderungen nach Verhaltensfehlern oder der Kunst, Gewohnheiten zu verändern, bis zur weltweiten Harmonisierung von Ansichten Verhalten. Es scheint als würde es immer wichtiger werden, voneinander zu lernen als lokal und traditionell Recht zu haben. Letzteres macht die größten Hoffnungen. Die zunehmende „Globalisierung“ hat ja nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen. Auch Mediziner sind längst mit deren Auswirkungen beschäftigt: Der Ausbruch von Seuchen in Afrika gefährdet die Menschen in Europa, USA oder Kanada ebenso wie das Auftreten von SARS in Asien. Globalisierung wird aber nur dann zum Schreckgespenst, wenn man das Phänomen als solches nicht wahrhaben will. Keime kennen keine Grenzen, unterschiedliches Verhalten kann Entwicklungen fördern oder bremsen, grundsätzlich verhindern kann ein Land/eine „Schule“ alleine heute nichts mehr. Infektionsprävention ist unser gemeinsames Problem, nur gemeinsame Strategien werden zu überzeugenden Lösungen führen. Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, in dieser Publikation die Meinungen von Experten aus Europa, USA und Kanada nebeneinander zu stellen. Und damit vielleicht ein wenig dazu beizutragen, dass nicht nur die uns bedrohenden Gefahren immer größer werden, sondern auch die Gemeinsamkeiten und damit unsere Chancen, ihrer Herr zu werden. Ein herzlicher Dank an alle, die sofort und ohne Zögern bereit waren, mitzumachen. German Medical Science 2007-09-13 /pmc/articles/PMC2831509/ /pubmed/20200689 Text en Copyright © 2007 http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/ This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.
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